Die Besiedelung Australiens

Australien ist der kleinste Kontinent, jedoch die größte Insel der Welt. Als einziges Land nimmt Australien einen ganzen Erdteil ein, der sich außerdem zur Gänze auf der südlichen Halbkugel befindet. Die Fläche Australiens beträgt 7.682.300 Quadratkilometer, was etwa der Größe der Vereinigten Staaten von Amerika entspricht. Im sechstgrößten Land der Erde leben jedoch insgesamt nur knapp 22 Millionen Menschen.

Der Kontinent Australien zählt zu den geologisch ältesten Landflächen der Erde und war früher mit Asien verbunden. Über eine Landbrücke bei Indonesien kamen vor mehr als 50.000 Jahren die ersten Menschen nach „terra australis“ (lat.), was soviel wie „südliches Land“ bedeutet. Es handelte sich um Aborigines und Torres Strait Insulaner, die in kleinen Gruppen zusammenlebten und in einer gruppenspezifischen Sprache miteinander kommunizierten. Insgesamt existierten über 600 verschiedene Sprachgruppen.

Die Aborigines lebten als Nomaden und wechselten aufgrund verschiedener Umwelteinflüsse wie Kälte oder Hitze ständig ihren Wohnsitz. Bis heute glauben die Aborigines an die Mythologie der Traumzeit, die besagt, dass Australien sowie dessen Fauna und Flora lange vor der heutigen Zeit von ihren Urahnen geschaffen wurde. Die Geister der Urahnen geben den Aborigines Gesetze vor und wählen für jeden ein Totem, mit dem derjenige ein Leben lang verbunden ist. Der Uluru im roten Zentrum  eine der heiligsten Stätten der Aborigines.

Im Jahr 1788 kam Captain Cook mit seiner 300 Mann-Flotte nach Australien und nahm es für England ein. Sie landeten zuerst in der Botany Bay, beschlossen aber dann die erste europäische Siedlung Australiens in der Bucht von Port Jackson, dem heutigen Sydney, zu errichten. Vor den Engländern hatten bereits die Niederländer, Franzosen und Spanier Interesse am australischen Kontinent. Doch nach Cooks Ankunft wurde Australien offiziell zur englischen Kolonie mit der englischen Königin als Staatsoberhaupt.

Zunächst handelte es sich bei den meisten Neuankömmlingen um Sträflinge, die in Australien für ihre Verbrechen büßen sollten. 1793 kamen die ersten freien Siedler aus England und Irland, die angelsächsischen und keltischen Glauben in Australien verbreiteten. Da die Europäer viele Krankheiten und Seuchen ins Land einschleppten, sank die Zahl der Ureinwohner aufgrund zahlreicher Epidemien von 700.000 auf 100.000 Menschen. Schuld am Tod vieler Aborigines waren jedoch nicht nur Krankheiten, sondern auch die schrecklichen Gräueltaten der Europäer.

Im 19. Jahrhundert kamen zahlreiche Entdecker und Siedler nach Australien, um das Land zu durchqueren, zu bewirtschaften und nach Bodenschätzen zu suchen. Der Goldrausch im Jahre 1851 brachte einen weiteren Immigrantenzustrom. Ansonsten wurde die Wirtschaft von Landwirtschaft und Viehzucht bestimmt. Die Siedler bauten Weizen an und hielten Schafe sowie Rinder. Nachdem Ersten und Zweiten Weltkrieg versuchten viele Europäer einen Neuanfang in Australien. Seit 1945 sind sechs Millionen Menschen aus allen Erdteilen eingewandert.

Über ein Viertel aller Einwohner Australiens wurden nicht in diesem Land geboren. Sie kommen aus vielen verschiedenen Erdteilen und verfügen über unterschiedliche Religionen und kulturelle Bräuche. Trotzdem bezeichnen sie sich selbst als Australier und integrieren sich in ihrem neuen Heimatland. Australien verfügt über den größten Multikulturalismus. Heutzutage leben die meisten Menschen in den Metropolen an der Küste. Nur 20 Prozent der Einwohner wohnen mehr als 50 Kilometer von der Küste entfernt. Heutzutage zieht es viele ausländische Studenten und Schüler nach Australien und ein Teil davon bewirbt sich für eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. Wir beraten kostenfrei zum Schüleraustausch, der beruflichen Ausbildung und dem Studieren in Australien.