In Australien sind es vor allem die Bisse der Rotrückenspinne, die bei Hunden und Katzen zu einer Vergiftung führen können. Im Gegensatz zu Meerschweinchen, Pferden und Kamelen, zeigen sich Hunde jedoch relativ resistent gegen das Gift. Bei ihnen endet solch eine Vergiftung nur in den seltensten Fällen tödlich, denn dazu muss schon eine sehr hohe Anzahl von Bissen erreicht werden. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass diese Anzahl außerhalb experimenteller Bedingungen erlangt wird. Es ist anzunehmen, dass die Empfindlichkeit von Katzen zwischen der von Meerschweinchen und Hunden liegt.

Die klinischen Anzeichen einer Vergiftung sind verschiedene Störungen des autonomen Nervensystems, da das Spinnengift direkt an den Nervenzellen wirkt sowie eine muskuläre Lähmung (Parese). Auf den Biss erfolgt zunächst eine Schmerzreaktion, die sich z.B. in starkem Kauen, gefolgt von Ruhelosigkeit, Muskeltremor und stellenweiser Lähmung, Herzrasen, Bluthochdruck, Hyperästhesie, Hyperämie der Haut und Gewichtsverlust äußern kann.

Die überwiegenden oder zusätzlichen Anzeichen in Haustieren sind wie folgt:
Hunde
•    Magen-Darm-Störungen (Übergeben, Durchfall)
•    Allgemeiner Tremor oder klonische Kontraktionen der Skelettmuskeln
•    Harte Bauchdecke, unregelmäßige Atmung in Folge von muskulären Kontraktionen des Brustkorbs und des Bauches
•    Unwohlsein, Parese, Erschöpfung

Katzen
•    Hypererregbarkeit, Speichelfluss
•    Muskelzittern, fadenartiger Schleim oder schaumiger Speichel mit sporadischem Zucken der Zunge und Ataxie

In der Regel ist es sehr schwer eine Rotrückenspinnenbiss-Vergiftung in Tieren zu diagnostizieren, wenn der Biss – und damit der Täter – nicht beobachtet worden sind. Es gibt keine speziellen Untersuchungsverfahren, die für eine Diagnose dieser Vergiftung hilfreich wären.

Der Gebrauch eines Gegengiftes in der akuten Phase einer Vergiftung kann allerdings sehr schnell und effektiv alle Nebenwirkungen der Vergiftung aufheben. Wenn es erst nach der paralytischen oder aber während der genesenden Phase gegeben wird, könnte der Effekt schon geringer ausfallen. Es ist auch möglich, dass die Tiere sich von allein wieder erholen, so dass die Gabe von einem Rotrückenspinnen-Gegengift z.B. in Hunden unnötig sein mag. Aber in den Fällen mit hohem Unwohlbefinden oder aber vorhergehender Erkrankung (z.B. kardiale Dysfunktion) ist die Gegengiftgabe sehr zu empfehlen.

Wenn möglich sollte eine schnellere Schmerzlinderung durch ein Gegengift immer in Betracht gezogen werden, da das Tier dann wesentlich weniger leiden muss. Es wurde z.B. berichtet, dass Katzen innerhalb weniger Minuten nach Gegengiftgabe deutlich weniger Symptome zeigen.