Schüleraustausch Adelaide Erfahrungsbericht – Für ein Jahr „downunder“ in Adelaide von Annika Jasmer
Nach kurzem Überlegen in Deutschland hatte ich (Annika Jasmer) mich entschlossen ein Jahr in ein englisch-sprachiges Ausland zu gehen, eine neue Kultur kennen zu lernen, Englisch zu lernen und viele neue Erfahrungen zu sammeln. Australien war dafür perfekt. Also war kurzer Hand eine Vermittlungsagentur gesucht und alles vorbereitet und schon ging es ins Auto von Peine nach Frankfurt und in den Flieger nach Adelaide/ South Australia.
Nachdem ich in Adelaide sicher gelandet bin, hat mich meine Gastfamilie schon am Gate empfangen. Als wir etwas später zu Hause angekommen sind, wurden erst einmal warme Pancakes mit Nutella gemacht und ich wurde mit Fragen der Kinder gelöchert. Die Müdigkeit war jedoch zu groß, um überhaupt alles zu verstehen, geschweige denn vernünftige Antworten zu geben. Nach einem langen erholsamen Schlaf ging das Ganze am nächsten Tag schon besser.
Einen ersten Schock musste ich dennoch erleben, als wir Schuhe für die Schuluniform kaufen mussten. Dies waren dicke, schwarze Lederschuhe mit denen man kaum laufen konnte. Ich für meinen Teil bin zumindest bei jedem Schritt fast über meine eigenen Füße gefallen.
Die Schule
Damit stand mir die aufregendste Sache noch bevor: Die Schule. Im Vorfeld hatte ich die Möglichkeit mir Stadt und Schule aussuchen zu können. Ich hatte mich für die „Marryatville High School“ entschieden. Wie ich auf der Website schon herausgefunden hatte, handelte es sich bei ihr um eine staatliche Schule mit einem besonderen Programm für Musik und Tennis.
Am ersten Schultag wurden erst einmal alle „international students“ durch Mrs. Goldfain (Koordinatorin für international students) in das Schulleben eingeführt. Wir bekamen ganz viel Infomaterial und wir mussten Formulare ausfüllen, bis wir dann endlich durch die Schule geführt wurden. Damit kam der nächste Schock: Die Marryatville High School hat einen riesigen Campus mit verschiedenen Blöcken und riesigen Grasflächen. Uns wurde „Student services“ gezeigt, was das Sekretariat ist, wo man hingehen sollte, falls man sich verläuft. Jedoch konnte ich mir nicht vorstellen, das Sekretariat zu finden, falls ich mich verlaufen sollte.
Am nächsten Tag fing für uns auch der normale Unterricht an. Ich hatte Musik gewählt, was mir nach der ersten Musikstunde jedoch ein wenig zu schaffen machte, da ich keine Ahnung hatte, wovon geredet wurde. Also wechselte ich von dem sehr schweren Musikkurs zu einem leichteren, der in der Tat um einiges besser zu verstehen war. Im nächsten Halbjahr wiederum hatte ich genug Erfahrungen in musikalischer Hinsicht errungen, sodass ich wieder in den schwereren Musikkurs einsteigen konnte, der in der 11. Klasse „Musicianship“ genannt wird. Es besteht aus verschiedenen Fächern. Es gibt Musiktheorie, Arrangieren und Komponieren, „Concert Practice“ und „Senior Choir“. Concert Practice ist ein Fach, in dem jede Woche drei bis vier Schüler aus der Klasse etwas vorspielen und hinterher von Lehrern und Schülern konstruktive Kritik geübt wird. Die Lehrer geben einem für diesen Auftritt dann auch eine Note. Dieses Fach hat mir gerade am Anfang einige Sorgen gemacht, aber besonders zum Ende hin hat es mir nicht mehr so viel ausgemacht. Der Senior Choir ist einfach ein Chor der Oberstufe, in dem man mitsingen muss, wenn man „Musicianship“ gewählt hat. Der Chor hat auch manchmal Auftritte zu bestimmten Anlässen. Natürlich werden auch noch andere Arbeitsgemeinschaften wie zum Beispiel andere Chöre oder Big Bands angeboten. Dafür ist eine Aufnahmeprüfung Pflicht. Ich selbst habe in der Big Band 2 mitgespielt und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Im Mai 2011 sind wir für ein paar Tage zu einem Wettbewerb nach Mount Gambier gefahren. Es heißt „Generations in Jazz“ und hat richtig, richtig viel Spaß gemacht! Die Big Band 1 unserer Schule hat sogar gewonnen.
Nicht nur musikalisches aber auch in den Bereichen Kunst und Sprachen habe ich tolle Erfahrungen gesammelt. Der Französisch Unterricht mit Mr. Thorburn war immer sehr lustig und auch im Design Unterricht mit Mr. Blackman wurde man sehr gefordert und motiviert. Insgesamt ist der Unterricht mehr auf persönlicher Ebene und praktischer ausgerichtet, als es in Deutschland üblich ist. Obwohl ich selbst empfand, dass die Allgemeinbildung etwas zu kurz kam.
Freunde
Freunde zu finden ist nicht sonderlich schwer in der Schule. Man muss offen auf Menschen zugehen können, wobei dir dabei auch schon andere Schüler entgegen kommen und dich wahrscheinlich von selbst ansprechen werden. Was mich aber erst etwas irritiert hat war, dass relativ viele Deutsche auf diese Schule gegangen sind und dadurch auch viel miteinander unternommen haben. Was gut ist, um Adelaide und Umgebung zu erkunden, man jedoch die Australier nicht so intensiv kennen lernt. Das erste halbe Jahr hatte ich noch sehr viel mit anderen Deutschen unternommen, aber dann war der Aufenthalt für die meisten auch schon zu Ende. Damit wurde der Kontakt und die Freundschaft mit Australiern sehr viel intensiver.
Beratung durch AA Education
Bei Fragen oder Problemen – ob innerschulisch oder außerschulisch – konnte man sich immer an Mrs. Goldfain wenden oder aber auch mit AA Education Network in Kontakt treten. AA Education Network hat mir besonders geholfen, bevor ich nach Australien gegangen bin. Es wurde geholfen in direkten Kontakt mit der Gastfamilie und der Schule zu treten.
Generell hatte ich eine tolle Zeit in Australien, habe viele wichtige Erfahrungen gesammelt und eine Menge erlebt!