Scarborough Beach

Perths Strände – Scarborough Beach

Ihr habt genug vom legeren Aalen in der Sonne am Cottesloe Beach? Bläst der Wind euch den feinen Sandstrand um die Nase oder sind euch die Wellen nicht hoch genug? Dann packt das Handtuch, euer Board und die Sonnencreme ein, denn es geht nordwärts zum Scarborough Beach.

Circa zwölf Kilometer nordwestlich von Perths Innenstadt liegt der Vorort Scarborough mit einer ungefähren Einwohnerzahl von 12.500. Seinen Namen hat Scarborough vom gleichnamigen berühmten Beach Ressort in England. Ist es da ein Wunder, dass Scarborough Beach zu den schönsten Stränden Perths zählt? Vermutlicher Namensgeber für das Areal war übrigens Stadtplaner Patrick Callaghan aus Melbourne im Jahr 1892.

Im Bezirk rund um das große Observation City Hotel in der Mitte von Scarborough finden sich eine große Anzahl verschiedener Läden, inklusive Supermärkte oder Wochenendmärkte. Die Gegend ist aber vor allem gesäumt mit kleinen Einkaufszeilen die größtenteils aus lokal betriebenen Läden bestehen. Zusätzlich zum immer gut besuchten Strand bietet Scarborough außerdem noch verschiedene Parks und Reservoirs zur Erholung an. Abbett Park bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten, darunter Fußball, Squash, Lawn Bowls, Tennis und Cricket. Außerdem gibt es in Scarborough einen großen Rettungsschwimmer Club und noch viele andere Vereine und Entertainmentmöglichkeiten.

Für alle Hungrigen gibt es in Scarborough eine Fülle von Restaurants vom Gourmet-Lokal bis zum Casual Dining und auch für den Caféliebhaber ist etwas dabei. Der Bezirk hat außerdem eine Menge Unterkunftsmöglichkeiten. Egal ob First-class-Hotel, Apartments, Backpacker oder Bed and Breakfast, es gibt für jeden etwas. Das eindrucksvolle Observation City Hotel ist da erst der Anfang.

Etwas zur Historie

Bevor Surfen ein geläufiger Begriff, geschweige denn eine beliebte Freizeitbeschäftigung war, sah man im sandigen Grund von Scarborough nicht viel mehr als ein für Landwirtschaft ungeeignetes Gebiet und im Gegensatz zu anderen Gegenden um Perth gab es für Scarborough zunächst keine finanzielle Unterstützung. Erst im Jahr 1869 wurden John Hughes und Jesse Golding jeweils 40 Morgen Land zugeteilt um daraus etwas zu machen.

1885 besuchte ein reisender Journalist aus Sydney die Küstengegend bei Scarborough und schrieb daraufhin von der hohen Qualität des Strandes. Von der neuen und positiven Publicity ermutigt machten sich ein paar Grundstücksmakler daran die Umstände für einen Städteausbau auszubaldowern. Im gleichen Jahr erwarb und teilte die in Perth ansässige Firma Laurence and Cooke Land zu. 1892 folgte vermeintlicher Namensgeber Patrick Callaghan diesem Beispiel. Die einzelnen Grundstücke verkauften sich äußerst schleppend und 1914 wurde der Vorort Scarborough in kleinere Teilgebiete unterteilt.

Später wurde das Land vom Perth Road Board versteigert bevor in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg dann die Stadtplanung in großen Schritten vorangetrieben wurde. Zu jener Zeit wurden auch die meisten Straßennamen vergeben, welche an die Straßennamen vom englischen Pendant in Yorkshire angepasst wurden. Bis zu den 1960er Jahren war das meiste Land in Scarborough bebaut. In den 80ern wurde das Gebiet aber noch einmal massiv verändert. Vor allem die Gebäude am Strand wurden komplett renoviert oder gleich durch neue ersetzt. Der berühmte Strand gepaart mit dem Tourismus-Boom machte es möglich (und lukrativ).

So kam es, dass das einst von einzelnen Häusern und Ferienwohnungen gesäumte und zumeist von Arbeitern bewohnte, verträumte Scarborough zu einer neuen Miethochburg wurde. Entlang der Küste entstanden damals zahlreiche neue Einzel- und Reihenhäuser, sowie Apartmentgebäude, von denen viele mehrstöckig im Stile der Gebäude im Observation City Bezirk sind.

Heute variiert das Design der Häuser in Scarborough in alle nur erdenkliche Richtungen, von Fachwerk über sechziger Jahre Wohnungen bis zu modernen Apartments. Die meisten Grundstücke sind um die 800 Quadratmeter groß, nördlich der Scarborough Beach Road sind sie aber kleiner.

Das größtenteils neu entwickelte Ambiente basiert auf einem Konzept das Scarborough größtenteils als Wohnort für jüngere Familien vorsieht, abgerundet von einer Vielzahl an Möglichkeiten für Sport und Freizeitaktivitäten für Bewohner und Besucher jeden Alters. Die Veränderungen machen außerdem die Strandpromenade attraktiver für Touristen und Besucher und regen zu einer stärkeren Gemeindeaktivität an.

Scarborough ist eine der finanzierbarsten Strandgegenden in Perth und obwohl das Gebiet zwischen 2005 und 2006 großen Zuwachs bekommen hat, kann man immer noch eine Villa in Strandnähe für circa 350.000 Dollar kaufen. Das liegt daran, dass das Areal im Vergleich zu anderen Vororten Perths immer noch unterentwickelt ist. In den nächsten fünf Jahren wird sich dies aber, mit einem erneuten Zuwachs an premium Strand-Apartments ändern.

Ein Paradies für Surfer?

Scarborough Beach hat sich über die Jahrzehnte zu einem der beliebtesten von Perths 19 Stränden entwickelt. Trotzdem ist der Strand zusammen mit dem benachbarten Trigg Beach, einer von den zwei gefährlichsten Stränden an der Küste. Tatsächlich entwickelte sich Der Surfkult am Scarborough Beach nachdem 1916 ganze sechs Menschen durch die Tücken des Strandes ertranken. Strandpatrouillen begannen im selben Jahr den Strand zu bewachen und daraus entwickelte sich bis zum Jahr 1928 der Scarborough Surf Life Saving Club. Seit damals haben die Angehörigen des Surf Life Saving Clubs tausenden von Menschen das Leben gerettet und beinahe 50% aller Rettungsaktionen in ganz Westaustralien vorgenommen. Die Jungs und Mädels wissen was sie tun, sodass du weißt, wenn du dich heute mit dem Bord an den Strand begibst und in der Nähe der Flaggen bleibst, dass dir nicht viel passieren kann. Trotzdem sollte man sich in Acht nehmen, wenn man an dem ca. 2,5 Kilometer langen Abschnitt den der Club abdeckt surfen möchte. Hier ist der Wellengang nämlich um einiges höher als an den nördlich und südlich gelegenen Abschnitten, und mehr Surfer sind hier unterwegs auf die man achten muss. Die Wellen brechen sich härte an der Bank und die harte Brandung erzeugt teilweise abartig starke Brandungsrückströme im Abstand von 100 bis 200 Metern die einen, kaum hat einen die Welle vom Bord gefegt, nach unten und raufs aufs Meer ziehen. Vorsicht ist also immer geboten.

Restaurants

Man glaubt es kaum, aber es soll auch Leute geben, die sich nicht von Haien fressen lassen, Salzwasser schlucken oder in 40 Grad Fahrrad fahren oder Kricket spielen wollen. Wenn du dich lieber entspannen und den Ausblick auf den schönen Strand genießen willst, dann bietet die kulinarische Vielfalt von Scarborough auch hier bestimmt etwas für dich. Diner, Cocktailbar, Strandrestaurant oder schniekes Edellokal? Ist alles vorhanden.

Das Cafe Eclipse (200 West Coast Highway) ist das Qualitätsrestaurant von Scarboroughs Sunmoon Ressort und bietet köstliche und gesunde Küche. Was es von anderen Restaurants abhebt ist die tropisch-asiatische Kombination der Gerichte. Außerdem ist die Küche an den meisten Tagen bis relativ spät am Abend geöffnet, also dürfen auch Nachtschwärmer in den Genuß eines tropisch würzigen Currys kommen.

Für die Liebhaber chinesischer Cuisine dürfte das Fortuna Chinese Restaurant (66 Scarborough Beach Road) in Frage kommen. Seit über 30 Jahren im Geschäft, festlich dekoriert und bezahlbar, lehnt man sich hier gemütlich zurück und genießt Garlic King Prawns oder das exklusive Fortuna Chicken.

La Vela (78 Scarborough Beach Road) ist ein Familienrestaurant mit einer warmen, gemütlichen Atmosphäre die in Kombination mit Qualitätsgerichten ein heimeliges Ambiente kreiert. Für über 100 Personen ausgelegt serviert die Küche vornehmlich lokale Produkte. Von Fisch bis Fleisch ist alles
empfehlenswert.

Für die Tasse Espresso oder einen leckeren Machiato am Strand empfehlen sich das moderne Cafe Relish oder das Cafe Estrada, beide in Strandnähe, oder, für diejenigen die es ein wenig exklusiver mögen, Cafe Spiaggia in der Manning Street. Am besten ist es aber, man macht selber einen Streifzug durch Scarborough und entdeckt sein eigenes kleines Liebingsrestaurant oder Cafe. Wenn man denn nicht gerade auf dem Surfbord steht.