Die Sicherheit von Fußgängern

Verletzungen bei Fußgängern: was die Statistiken sagen

Verletzungen bei Fußgängern sind eine der führenden Ursachen für tödliche Unfälle bei Kindern in Australien. Jede Woche wird ein Kind als Fußgänger getötet (ungefähr 50 pro Jahr).

Auf jedes Kind, das als Fußgänger umkommt, kommen 25 Kinder, die ins Krankenhaus eingeliefert werden (1.300 Kinder pro Jahr).

Schulkinder sind dem größten Risiko ausgesetzt

Verletzungen von Fußgängern sind für einen von fünf Todesfällen aufgrund von Unfällen bei 5 – 14jährigen verantwortlich. Sie rangieren nur im Vergleich zu Todesfällen aufgrund von Autounfällen auf Platz zwei bei dieser Altersgruppe.

Verletzungen von Fußgängern oft ernst

Verletzungen von Fußgänger können ernst sein. Bei denjenigen, die in ein Krankenhaus eingeliefert werden, sind Kopfverletzungen und innere Verletzungen häufig. Deswegen sind Verletzungen von Fußgängern für einen beträchtlichen Teil der Fälle behinderter Kinder verantwortlich.

Tempo bringt um

Ein Fußgänger, der von einem Auto mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h angefahren wird, hat eine Überlebenschance von 95%, eine Überlebenschance von 60% wenn mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h getroffen und von 20% wenn mit einer Geschwindigkeit von 70 km/h getroffen.

Australische Studien zeigen, dass eine Reduzierung des Tempos um 5 km/h einen von drei Todesfällen bei Fußgängern verhindern würde. Wenn sich alle Fahrzeuge an das Tempolimit halten würden, gäbe es 12% weniger tödliche Unfälle bei Fußgängern.

Kleinkinder dem größten Risiko ausgesetzt, überfahren zu werden

Während die meisten Kinder als Fußgänger im Straßenverkehr verletzt werden, wird rund ein Kleinkind pro Woche in einer Ein- oder Ausfahrt überfahren, typischerweise von einem rückwärts fahrenden Fahrzeug.

Warum bei Kindern die größte Gefahr besteht

Wenn Straßen gebaut werden, hat man Erwachsene im Blick, aber Kinder sind keine “kleinen Erwachsenen”. Sie sind körperlich, geistig und was ihre Erfahrung im Straßenverkehr angeht noch nicht so weit entwickelt. Zum Beispiel:

  • sind Kinder klein und können nicht über Büsche oder geparkte Autos hinwegsehen. Autofahrer übersehen sie leicht.
  • sind Kinder ständig in Bewegung. Sie haben vielleicht Probleme, am Randstein anzuhalten und könnten in den Verkehr geraten.
  • glauben unter Umständen (besonders kleine Kinder), dass ein Autofahrer sie sehen kann, wenn sie ihn sehen und dass Autos unverzüglich anhalten können.
  • ahmen Kinder falsches Verhalten nach.
  • haben Kinder Probleme damit, zu erkennen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt und erwarten das Auto vielleicht aus einer anderen Richtung. Das gilt auch für ältere Kinder (im Alter von 11 oder 12 Jahren).
  • haben Probleme damit, zuverlässig die Geschwindigkeit eines Autos einzuschätzen.
  • tendieren dazu, sich nur für kurze Zeit zu konzentrieren und bemerken unter Umständen nur eine Sache auf einmal.
  • tendieren dazu, sich darauf zu konzentrieren, was sich direkt vor ihnen befindet. Solange Kinder nicht absichtlich ihren Kopf drehen, bemerken sie unter Umständen Fahrzeuge links oder rechts von ihnen nicht.
  • verhalten sich unter Umständen anders, wenn sie mit anderen Kindern zusammen sind und den Straßenverkehr vergessen.
  • bleiben unter Umständen wie „erfroren“ stehen, wenn sie sich im Weg eines Autos wiederfinden, anstatt aus dem Weg zu springen.
  • Aufgrund von Unterschieden wie diesen muss man besondere Achtung walten lassen, wenn man erwartet, dass Kinder sich ständig sicher verhalten, während man ihnen Regeln zur Straßensicherheit beibringt.

Die Geschichte von Toby

Der sechs Jahre alte Toby ging mit seiner zehn Jahre alten Schwester und ihren Freunden zur Schule. Meistens benutzten sie morgens den Zebrastreifen zwei Häuserblöcke von ihrer Schule entfernt.
An diesem besonderen Morgen wollte Tobys Schwester unbedingt Pommes für das Mittagessen kaufen, also überquerten sie die Straße früher, um bei ihrem lokalen Lebensmittelladen vorbeizuschauen.
Sie hatten die Hälfte der Straße überquert, als ein Auto aus einer nahen Seitenstraße kam und in ihre Richtung beschleunigte.
Die anderen überquerten die Straße sicher, aber Toby zögerte, bevor er ihnen folgte. Zu diesem Zeitpunkt war es nicht mehr sicher. Er rannte dem Auto direkt in den Weg. Als Folge des Zusammenpralls erlitt Toby schwere Kopfverletzungen.
Er verbrachte eineinhalb Wochen auf der Intensivstation, weitere sieben Wochen im Krankenhaus und zwei weitere Monate in einer Rehabilitationsklinik, bevor er zu seiner Familie zurückkehren konnte. Aufgrund des Ausmaßes von Tobys Behinderungen musste die Mutter ihre Arbeitsstelle aufgeben, um zu seiner Pflege zu Hause zu bleiben.

Die Sicherheit Ihres Kindes kommt nicht von ungefähr

Prioritäten bei der Vorsorge

Die Fortbewegung zu Fuß spielt eine wichtige Rolle im Leben eines Kindes. Sie ist wichtig für ihre Gesundheit und Fitness ebenso wie ihre Fähigkeit, auf eigene Faust ihre Nachbarschaft und Gemeinde zu erkunden.

Aber Kinder sind keine “kleinen Erwachsenen” (siehe weiter oben – Warum bei Kindern die größte Gefahr besteht). Besonders für Kinder in belebten Städten kann es ein risikoreiches Unternehmen darstellen, als Fußgänger unterwegs zu sein.

Hier finden Sie ein paar Richtlinien, um für Kinder, die als Fußgänger unterwegs sind, in jedem Alter für Sicherheit zu sorgen:

Bis zu einem Alter von 5 Jahren

Zu Hause

  • Grenzen Sie Spielecken von Autos ab.
  • Zäunen Sie die Spielecke Ihres Kindes von der Ein- und Ausfahrt und der Straße ab, wenn möglich. Wenn das nicht möglich ist, helfen Sie Kindern, sichere Orte zum Spielen, entfernt von Autos und Ein- und Ausfahrten, zu wählen und beaufsichtigen Sie sie genau.
  • Gehen Sie einmal rund um Ihr Auto, bevor Sie rückwärts aus der Ausfahrt fahren. Bringen Sie alle anderen Personen, die Ihre Ein- oder Ausfahrt benutzen, dazu, das gleiche zu tun.

 

In Situationen des Straßenverkehrs

  • Bleiben Sie immer bei Ihrem Kind. Sie sind zu jung, um alleine zurecht zu kommen.
  • Halten Sie Ihr Kind bei der Hand, wenn Sie sich in der Nähe von Verkehr befinden.
  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, das Ihre Kinder nachmachen werden.
  • Erklären Sie, was Sie tun, wenn Sie gemeinsam eine Straße überqueren.
  • Fangen Sie an, ihnen „anhalten, schauen, hören und nachdenken“ beizubringen (siehe Von 5 bis 9 Jahren).
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Kinder auf der Seite des Bürgersteigs aus dem Auto steigen.
  • Fragen Sie in Ihrem Kindergarten nach, ob ein Programm zur Sicherheit auf der Straße vermittelt wird.

Von 5 bis 9 Jahren

Beaufsichtigen Sie Ihr Kinder in der Nähe von Verkehr die ganze Zeit, besonders, wenn Sie eine Straße überqueren. Bringen Sie Ihrem Kind bei, wie man Straßen sicher überquert.

  • Kinder müssen zu erst einmal an der Bordsteinkante anhalten. Dann müssen sie nach dem Verkehr schauen und hören, und dann entscheiden, ob ein sicheres Überqueren möglich ist. („ANHALTEN, SCHAUEN, HÖREN und ÜBERLEGEN“)
  • Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind den Weg zur Schule. Wählen Sie eine Route entlang der sichersten Wege und verwenden Sie sichere Überquerungsmöglichkeiten als ein Vorbild, dem Ihr Kind folgen soll.
  • Wenn es Ihnen nicht möglich ist, Ihr Kind zu begleiten, arrangieren Sie es, dass Ihr Kind auf dem Weg von und zur Schule und während der Aktivitäten nach der Schule beaufsichtigt wird.
  • Erklären Sie Worte wie „schnell“, „langsam“, „nahe“ und „weiter weg“.
  • Sprechen Sie über Verkehrschilder, Ampeln und sichere Orte, um die Straße zu überqueren. Heben Sie gefährliche Orte hervor und Orte, an denen man nicht die Straße überqueren soll – in der Nähe von Kurven und an Orten, an denen Gegenstände Kinder vor Blicken verbergen könnten.
  • Wenn Sie Kinder an der Schule abholen, vereinbaren Sie einen sicheren Treffpunkt, dann überqueren Sie die Straße gemeinsam.
  • Rufen Sie sie niemals von der anderen Straßenseite aus.
  • Stellen Sie weiterhin sicher, dass Kinder auf der Seite des Bürgersteigs in und aus dem Auto steigen.
  • Fragen Sie bei der Schule Ihres Kindes nach, welche Programme zur Sicherheit an der Straße vermittelt werden.

Von 10 bis 13 Jahren

In diesem Alter kommen Kinder sicherer alleine im Straßenverkehr zurecht. Aber umso befahrenere Straßen sie überqueren sollen, umso älter müssen sie sein.

  • Überprüfen Sie, dass Ihr Kind immer anhält, schaut, hört und überlegt, bevor es die Straße überquert.
  • Bringen Sie Ihrem Kind in einfachen Worten die Straßenregeln nahe.
  • Unternehmen Sie gemeinsame Spaziergänge.
  • Planen Sie gemeinsam sichere Routen zur Schule und anderen Plätzen, die Ihr Kind oft aufsucht.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind Kleidung trägt, die leicht zu erkennen ist.
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