Weihnachten in Australien

40 Grad, ein heißes Steak auf dem Grill, ein kühles Bier in der Hand und die Nikolausmütze auf dem Kopf. Moment mal... Nikolausmütze? Ja, richtig gelesen.

Die Rede ist von Weihnachten auf der größten Insel und dem zugleich kleinsten Kontinent der Welt: Australien. Immer mehr Europäer zieht es zum Fest der Liebe weit weg vom heimischen Kamin hin zu den Traumstränden von Küsten-Metropolen wie dem sonnigen Brisbane oder Australiens heimlicher Hauptstadt Sydney.

Auch auf den passenden Soundtrack muss dabei nicht verzichtet werden: Den Leuten, die es an Weihnachten gerne ein wenig besinnlich haben, sei geraten, einfach eine der vielen „Carols by Candelight“ Veranstaltungen zu besuchen, die es an den Feiertagen in den Städten verteilt gibt.

Mit Tausenden von Menschen gemeinsam unter strahlendem Sonnenschein Weihnachtslieder trällern ist eine Erfahrung, die zum Aussie-Weihnachten unbedingt dazugehört.

Wer nach einem solch berauschenden Fest noch immer nicht genug vom roten Kontinent hat und gerne länger in Down Under reisen und sogar arbeiten möchte, der kann dies seit einigen Jahren mit dem „Working Holiday Visa Australien“ tun.

Hierzu sind lediglich ein paar formale Voraussetzungen zu erfüllen: Die Antragsteller müssen zwischen 18 und 30 Jahre alt sein, die deutsche Staatsbürgerschaft haben und ein Taschengeld von 5000 AUS$ vorweisen können - und schon kann das ganz persönliche und sicherlich unvergessliche Abenteuer am anderen Ende der Welt beginnen!

Weihnachtsbaumschmücken

Nachdem wir den Weihnachtsbaum besorgt hatten musste er nun natürlich geschmückt werden. Das haben wir nicht mehr an dem Tag an dem wir ihn geholt hatten geschafft also wurde dies auf den nächsten Tag verlegt. Zeitig um 12 Uhr mittags ging trudelten dann die Großeltern ein und es konnte losgehen.

Die Boxen mit den Kugeln und allen weiteren Dekorationen waren schon bereitgestellt. Das erste, was anders von unserem Baum zuhause war, ist dass die Lichterkette nicht einfarbig, geschweige denn aus Kerzen ist, nein, sie ist bunt. Das gibt dem Ganzen gleich von Vorneherein einen etwas kitschigen Beigeschmack.

Unser Christbaum zuhause war immer sehr einfach gehalten und zwar mit silbernen, weißen und grünen Kugeln und dann noch ein paar einzelne besondere Stücke, wie ein Engel oder Ähnliches.

Hier habe ich festgestellt, dass so gut wie keine Dekoration identisch zu einer anderen ist. Alles sind Einzelstücke und sehr ausgefallen. Jedes Jahr gibt es von den Großeltern für die Kinder einen neuen Christbaumschmuck. Dieses Jahr waren es Karusselltiere. Und zwar ein blau glitzerndes Seepferdchen, eine Giraffe und ein Elefant. Etwas, was bei uns zuhause niemals an den Baum gekommen wäre.

Alle packten mit an und als der Baum dann in seiner vollen Pracht vor uns stand staunte ich erst einmal gar nicht schlecht. Der ganze Weihnachtsbaum übersät von vielen verschiedenen Anhängern. Meine Lieblinge darunter sind: Santa Claus auf dem Motorrad, die Karusselltiere, Football und der passende 49er Helm (Mannschaft von SF), Fische und auf der Spitze des Baumes ein sehr „geschmackvoller“ Engel.

Obwohl der Baum nicht wirklich mein Fall ist, hat er seinen ganz besonderen Charme, der ihn dennoch hübsch aussehen lässt. So geht es mir zumindest. Mit Weihnachtsmusik und vielen Cookies hat das Schmücken mit der ganzen Familie auch viel Spaß gemacht. Definitiv etwas, woran ich mich noch lange erinnern werden, und wer weiß, vielleicht werde ich bei uns zuhause auch etwas mehr Abwechslung in die Dekoration bringen ;)

Weihnachten in Rockhampton

In Rockhampton verbrachten wir Heiligabend. In Gegensatz zu Deutschland war es ein krasser Kontrast.

Während mit der Familie am Tisch zu sitzen, den Weihnachtsbaum bewundern und den leckeren Fisch genießen, den wir jedes Jahr essen gab es diesmal Mexikanisch aus der Imbissbude. Das Essen haben wir am River von Rockhampton eingenommen. Schlecht hat es nicht geschmeckt nur einwenig pampig.

Wir verbrachten Heiligabend und den 1. Weihnachtstag in Rockhampton. Unser Hostel war sehr gemütlich und die Damen, die für das Hostel zuständig ist, war sehr freundlich und hilfsbereit, sie fuhr uns in den Botanischen Garten wo wir wunderschönen Tiere, Bäume und Pflanzen sehen konnten.

Unter einen Wasserfall kühlten wir uns ab da es unerträglich heiß war, 36 Grad. Auf Palmen wuchsen sogar Kokosnüsse, die wir durch „ Räuberleiter“ an uns rissen und später essen konnten.

Am nächsten Tag fuhr die Dame des Hauses uns wieder zum Bus damit wir unsere Reise weiter fortsetzen konnten, und ich weiß nicht warum aber wir mussten für die Unterkunft nichts bezahlen. Ob es ein Weihnachtsgeschenk an uns war oder ob sie es nur vergessen hatte uns abzukassieren. Auf jeden Fall genossen wir den Aufenthalt bei der Dame sehr, da es bei ihr sehr familiär war.

Weihnachten Erfahrungsbericht

Am Tag vor Heilig Abend starten Doreen und ich noch eine Plaetzchen-Back-Aktion. Wir stellten uns am Abend hin und ruehrten den Teig fuer Butterplaetzchen zusammen. Nachdem der Teig abgekuehlt war, bereiteten wir in der Kueche alles vor, um die Plaetzchen auszustechen, wobei wir echt improvisieren mussten, weil es ja nichts dafuer gab. Als wir den ersten Teil ausgerollt hatten (mit einer Weinflasche!), schnitten wir irgendwelche weihnachtliche Motive aus dem Teig. Mit der Zeit kamen immer mehr Hostelbewohner und halfen uns, was zum Schluss echt lustig war. Fast jeder hatte sein eigenes Plaetzchen gemacht und alle hatten Spass daran. Es kam fuer mich sogar das erste Mal richtiges Weihnachtsfeeling auf. Unsere Aktion dauerte bis spaet in die Nacht, weil einige echte Kunstwerke rausbrachten und ihrer Phantasie freien Lauf liessen.

An Heilig Abend veranstaltete das Hostel ein BBQ zusammen mit einem anderen Hostel in einem oeffentlichen Park an einem kleinen See. Das Wetter spielte zwar nicht ganz mit, weil es verhaeltnismaessig kalt (um die 20 Grad) und windig war. Es gab gegrillte Wuerste und vegetarische Burger, dazu noch verschiedene Salate und Toast. Ich ass einen Burger, weil diese australischen Wuerste net wirklich weiter zu empfehlen sind Laughing. Wie schon die Tage zuvor konnte ich allerdings net wirklich an Weihnachten denken. Nach dem BBQ bin ich noch mit ein paar aus dem Hostel ins Pub auf ein Bierchen. Um 23 Uhr sind wir noch in eine Kirche, wo erstmal eine Stunde Singen angesagt war, bevor um 24 Uhr die Mitternachtsmesse anfing. Verstanden hab ich net viel, aber es war sehr aehnlich zu einer katholischen Kirche in Deutschland. Um 1:30 Uhr war dann die Kirche endlich aus und wir gingen zurueck zum Hostel.

Am 1. Weihnachtsfeiertag gab es Truthahn. Das ging von einer Irin aus, die eben fuer ein paar, die Interesse an einem englischen Weihnachtsessen haben, kochen wollte. Naja, zum Schluss hatten sich fast alle aus dem Hostel fuer das Essen eingetragen, somit war dann am Vormittag richtig was los in der Kueche. Viele, die schon laenger im Hostel wohnten, halfen bei den Vorbereitungen mit. Insgesamt kochten wir dann fuer 22 Leute. Als alle am Tisch sassen wurde erstmal mit Sekt angestossen und noch kleine "Feuerwerksknaller" losgelassen. Ich kam mir vor als waere es Silvester. Der Truthahn, was mein erster war, war lecker, dazu gab es gegrillte Gemuesespiesse, Rosenkohl und Kartoffeln mit Karotten und Kuerbis gemischt. Als Nachtisch hatte die Irin Wackelpudding gemacht, zu dem es Eis, Honigmelone und Ananas gab. Kurz und gut: es war ein sehr schoenes und leckeres Weihnachtsessen.

 

Am 2. Weihnachtsfeiertag, den es hier in Australien irgendwie net wirklich gibt, haben Doreen und ich eine Tageswanderung gemacht. Wir sind am Torrens River, der durch Adelaide fliesst, Richtung West Beach entlang gelaufen. Groesstenteils war die Strecke sehr idyllisch, nur teilweise waren wir von Wellblechzaeunen und Industriegebiet umgeben. Nach etwa 12 km kamen wir am West Beach an, wo es extrem windig waren. Das waren natuerlich ideale Bedingungen fuer die vielen Kite Surfer. Da wir vom Laufen noch net genug hatten und es erst Nachmittag war, liefen wir die 3 km nach Glenelg am Strand weiter. Nachdem wir insgesamt gute vier Stunden unterwegs waren, sind wir dann aber doch mit der Tram zurueck gefahren.

Ja, so sah also mein Weihnachten in Australien aus.

Weihnachten in Australien Erfahrungsbericht

Kein Glühwein im Schnee dafür eiskaltes Bier am Strand, Barbecue statt Gänsebraten, Palmen anstelle von Christbäumen – eben Weihnachten in Australien. Zugegeben, jedes Jahr würde ich nicht auf ein typisch deutsches Weihnachtsfest verzichten, aber mir gefiel es! Wir hingen genauso faul herum, wie wir es in Deutschland über die Feiertage getan hätten. Bei der extremen Hitze blieb einem auch nichts anderes übrig, als von Zeit zu Zeit eine Runde im Meer zu schwimmen und sich hinterher wieder eine schattige Stelle zu suchen, um dort ein Buch zu lesen oder  die neuen Spielsachen der Kinder auszuprobieren. Am 2. Weihnachtsfeiertag (Boxing Day) verließen wir Monkey Mia und fuhren nach Coral Bay, einem kleinen Ort am Südende des Ningaloo Marine Parks. Vorher mussten wir in Carnarvon, einer Stadt mit fast 7.000 Einwohnern (für westaustralische Verhältnisse ziemlich viel) dringend Halt machen, um einzukaufen.  In den vorausgegangenen Tagen hatten wir fast alle Vorräte aufgebraucht und auf den 350 Kilometern zwischen Monkey Mia und Carnarvon gab es rein gar nichts, außer dem Highway und Buschland. Wir hielten den Atem an, als wir bei Woolworths in Carnarvon vorfuhren, denn die meisten Geschäfte ringsum hatten geschlossen. Zu unserer Erleichterung stellten wir fest, dass er offen hatte und wir konnten  in aller Ruhe zwischen den Lebensmittelregalen umherschweifen. Zufrieden legten wir die restliche Strecke von 200 Kilometern nach Coral Bay zurück.