Der Shoalwater Islands Marine Park

Malerisch versunkene Riffe und alte Schiffswracks säumen die Gegend um Rockingham, kaum eine Stunde von Perth entfernt. Ein großer Teil dieser abenteuerlichen Unterwasserwelt liegt im Shoalwater Islands Marine Park und wird so in seinem natürlichen Zustand bewahrt. Wie der Name schon vermuten lässt besteht der Marine Park nicht nur aus unterschiedlichen und artenreichen Gewässern sondern ist auch von einer Kette einzigartiger Kalksteininseln umgeben.
Die Inselreservoirs sind unter anderem für diverse Vogelspezies von extremer Wichtigkeit. Der Shoalwater Park schließt eine Fläche von circa 6545 Hektar ein und erstreckt sich durch die Gewässer von Shoalwater Bay, Warnbro Sound und über einen Teil von Cockburn Sound vor Cape Peron.

Die Inseln in der Shoalwater Bay sind von einer Vielzahl verschiedener Seevögel bevölkert, die auf dem Festland äußerst selten zu sehen sind. Sie stellen daher eine wichtige Brutstätte für jene Vögel dar. Sechzehn Spezies nutzen die Umgebung der Inseln zur Partnersuche, für den Nestbau, zur Futtersuche und zum Brüten. Kleine Pinguine brüten in Erdlöchern auf ihrer eigenen kleinen Insel: Penguin Island. Im Marine Park gibt es außerdem Brutkolonien von Silbermöwen, Australseeschwalben, Zügelseeschwalben und Raubseeschwalben. Rüppellseeschwalben kann man auch entdecken, allerdings brüten die eher selten auf den Inseln sondern ziehen das Festland vor.

Die höhlenreichen Riffs, welche die Inseln umgeben, stellen eine perfekte Umgebung für begeisterte Schnorchler und Taucher dar. Die Gegend um die Riffs herum ist außerdem ein bevorzugter Lebensraum für diverse subtropische und gemäßigte Wirbellose Wassertiere wie zum Beispiel Seesterne, Seegurken, Mollusken sowie diverse Fischarten. Der gemeine große Tümmler (Bottlenose Dolphin) ist ebenfalls ein Fan der Riffs und lässt sich häufig blicken.

Eine Kolonie australischer Seehunde hängt für einen Großteil des Jahres auf der Seal Island herum und tobt sich in den umgebenden Gewässern aus. Der australische Seehund ist der seltenste aller Seehunde und daher wurde die Spezies von der Regierung unter strengen Artenschutz gestellt. Obwohl sie definitiv zu den niedlichsten aller Meeresbewohner zählen, die Australien zu bieten hat, können die Seehunde kräftig zubeißen, wenn sie sich gestört fühlen. Sie sind generell neugierig und wenn ihr mit dem Boot unterwegs seit, dann kann es gut sein, dass sie euch ein Stück begleiten. Um die Tiere (die sehr territorial sind) nicht zu sehr zu stören, solltet ihr nicht auf Seal Island landen.

Weite Flächen des Meeresgrundes weisen einen dichten Bewuchs durch Seegras auf. Diese Gegenden sind für den Lebenszyklus vieler Fische extrem wichtig, da sie eine schützende Umgebung für viele Jungfische darstellt. Das Seegrasbett hilft außerdem den sandigen Untergrund zu stabilisieren.

Falls ihr euch für weitere Einzelheiten das Riff betreffend interessiert, kann ich euch das kleine Buch mit dem Bandwurmtitel „Discovering Penguin Island and the Shoalwater Islands Marine Park“ empfehlen. Darin wird ins detail auf die Flora und Fauna im und um den Park herum eingegangen. Außerdem gibt’s Tipps zu den vielen möglichen Aktivitäten im Park.

Wichtige Infos

Wo liegt der Park? Der Park liegt, glücklicherweise, ganz in der Nähe von Westaustraliens Hauptstadt Perth. Mit dem Auto braucht ihr weniger als eine Stunde für die circa 50 Kilometer in südlicher Richtung. Dort angekommen findet ihr diverse Bootsverleihe in der Nähe der Seebrücke nach Garden Island. Außerdem gibt’s noch zwei große Anlegeplätze vor Safety Bay.

Wann lohnt sich ein Besuch am meisten? Tauchen kann man im Grunde das ganze Jahr über, wenn einen etwas kühlere Wassertemperaturen im Winter nicht stören. Im Sommer ist ein früher Tauchgang von Vorteil bevor etwaige Nachmittagsbrisen die See aufwühlen, aber auch ruhige Wintertage können perfekte Tauchkonditionen bieten. Für diejenigen, die wie ich eine Bootstour durch den Park bevorzugen, lohnt sich ein Besuch zwischen September und Juni, da im Winter die Bootsverleihe für ein paar Monate schließen, denn dann brüten die Pinguine und wollen ihre Ruhe.

Von Rockingham aus könnt ihr eine Fähre nach Penguin Island buchen, wo ihr einer Pinguinfütterung beiwohnen könnt, aber auch auf eigene Faust die Insel erkunden dürft. Die Wanderpfade auf der Insel sind sehr schön und nicht zu lang, daher dürften auch kleinere Kids Spaß daran finden. Die Fähren fahren stündlich von 9 bis 15.00 Uhr. Die Letzte Fähre verlässt die Insel um 16.00. Von Penguin Island könnt ihr noch eine weitere Fähre buchen, die euch rund um den Marine Park fährt, damit ihr die Delphine und Robben nicht verpasst. Sie fährt zweimal von Penguin Island um 11.15 Uhr und um 13.15 Uhr. Beide Fähren kosten circa 13 Dollar und operieren jeden Tag.

Was gibt’s sonst zu tun? Außer der Bootstour, schnorcheln und tauchen bietet die Westseite vor Penguin Island auch ein prima Surfgebiet (Wellenreiten). Windsurfen ist im ganzen Park möglich. Du kannst (außerhalb der Schutzzonen) auch angeln oder speerfischen. Ich bin darin leider wenig bewandert, deshalb checkst du besser eine der vielen Tauch und Schnorchel-Websites aus, bevor du nach Rockingham fährst. Auf jeden Fall sollen sich die Little Penguin Dive Site (ziemlich flach mit viel Seegraß und reich an Meerestieren) und die Gegend um Cape Peron lohnen.
Also, packt Kamera, Handtuch und Taucherbrille ein. Den Shoalwater Marine Park zu verpassen, wäre, vor allem weil er so nah an Perth liegt, eine wahre Sünde.