Coral Bay Western Australia

Solltest du genug vom Uni-Stress haben oder einfach eine warme und party-gerechte Location für ein paar Tage am Strand suchen, dann gibt es an der Westküste warscheinlich keinen besseren Ort als Coral Bay. Obwohl man schon ein wenig Strecke zurücklegen muss um von Perth zur Urlaubs-Oase zu kommen, lohnt es sich doch allemal.

Was Coral Bay ist?

Coral Bay ist eine kleine Feriensiedlung die durch das Ningaloo Riff vom indischen Ozean geschützt direkt an der Küste Westaustraliens liegt. Es ist das einzige „Fringing Reef“ (die Art von Korallenriff, welche direkt vor der Küste beginnt) das Australien zu bieten hat. Die Korallen befinden sich unmittelbar vor Coral Bay’s Strand und lassen gerade noch genug Platz für diejenigen die nur mal ein bisschen planschen wollen. Die Bewohner des Korallenriffs und das Riff selbst sind, durch die Nähe zum Festland, für jedermann zugänglich, sogar für Kleinkinder. So kann man sich einfach eine Taucherbrille samt Schnorchel am Strand aufsetzen, Flossen anziehen und loslegen. Alternativ werden auch Erkundungstouren mit dem Boot angeboten, denn das Riff ist riesig.

Die Siedlung befindet sich ca. 50 km oberhalb des südlichen Wendekreises und 120 km südlich von Exmouth. Das Klima in Coral Bay erreicht zwar tropische Temperaturen, aber die hohe Luftfeuchtigkeit die damit oft einhergeht bleibt aus. Es gibt ein Resort Hotel, zwei Caravan Camping Plätze und ca. 20 Häuser. Coral Bay ist in erster Linie ein zwangloser Urlaubsort für Westaustralier und Backpacker. Die meisten Häuser sind für kurze Urlaubsausflüge mietbar, aber meistens schon lange vorher für die Schulferien ausgebucht.

Historie

Die Geschichte von Coral Bay beginnt eigentlich bei „Maud’s Landing“. Die Ankunft des Schoners „Maud“ im Jahr 1884 ist der erste verzeichnete europäische Kontakt in dieser Region. 1896 wurde öffentlich bekannt gegeben, dass ein Wohngebiet zum Schutz eines schon existierenden Anlegeplatzes und eines Lagerhauses der Regierung angelegt werden sollte. 19 Jahre später wurde die fertige Stadt Maud’s Landing getauft. Die kleine Stadt spielte, trotz ihrer bescheidenen Größe, eine wichtige Rolle bei der Besiedelung und Entwicklung des Nordwesten von Westaustralien. Die Schaf-Schere/Lagerhalle und der Hafen zu dem auch eine Eisenbahn gehörte, wurde von ansässigen Viehfarmern zur Versorgung mit Proviant und Werkzeug genutzt und spielte ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Präparierung und Verschiffung von Baumwollprodukten und Schafen zwischen 1898 und 1947. Die Holzbauten vom jenem Hafen wurden letztendlich durch solideres Material ersetzt und für die Wal-Beobachtungsstation bei Ningaloo bei Point Cloates wiederverwendet.

Drei Kilometer südlich von Maud’s Landing wurde eine wunderschöne kleine Bucht namens Bills Bay als ein Erholungsort und ein Geheimtipp für etwas abenteuerlustige Fischer immer populärer. Bills Bay bekam seinen Namen durch Ruby May French, der Frau von Charles French, Eigentümer der Cardabia Station, der Umgebung um Maud’s Landing und Bills Bay herum, die von ihren Verwandten und Freunden liebevoll „Aunt Billie“ genannt wurde. Das erste Gebäude in Bills Bay war 1933 eine kleine Ferienhütte die von Jack McKenna, dem Manager von der Monkey Mia Station gebaut wurde und von ihm als Ferien-Zufluchtsort genutzt wurde. Die kleinen Erholungsoasen im Nordwesten haben also eine lange gemeinsame Vergangenheit.

Es sollte aber noch bis 1968 dauern, bis die offizielle Besiedlung des Gebiets bei Bills Bay begann. Zum Grundstein der Infrastruktur zählten ein Hotel, ein Caravan Camping Park und eine Tank- und Service-Stelle. Das Hotel wurde Coral Bay Hotel getauft, benannt nach dem (in Australien) einzigartigen Fringing Reef vor der Küste. So bekam dann schließlich auch der Ort den Namen den er heute trägt.

Unterkunft

Wer jetzt ein wenig neugierig geworden ist und Lust hat Coral Bay für sich zu entdecken, für den dürfte es interessant sein welche Optionen es zur Unterbringung gibt. Glücklicherweise hat man in Coral Bay eine breite Auswahl. Egal ob man lieber campen will, ein bisschen Luxus genießen oder sich mit Freunden ein kleines Häuschen mieten möchte, Coral Bay bietet für jeden Geschmack etwas.

Das Ningaloo Reef Resort liegt im Zentrum der kleinen Feriensiedlung und bietet einen fantastischen Blick auf das innere und äußere Korallenriff. Das Resort ist bloß einen Steinwurf von der Meeresgrenze entfernt und hat perfekt gepflegte Grünflächen und Gärten. Das Reef Resort ist für Single, Paare, Familien und Gruppen gleichermaßen geeignet. Man hat die Wahl zwischen einem konventionellen Hotelzimmer oder einem eigenen Apartment mit Küchenzeile. Es beinhaltet ein Restaurant und eine Bar, natürlich beide mit Lizenz zum Alkoholausschank, eine Snackbar, ein Swimming Pool, den man ehrlich gesagt in Coral Bay nicht wirklich nutzen muss, und eine Barbecue-Station für Gäste, alles das selbstverständlich mit schönem Blick auf das Riff. Die Preise für das Resort reichen von 191 bis 360 Dollar je nachdem welchen Komfort man genießen will.
Wer es lieber ein wenig mehr „casual“ (und billiger) haben will, der dürfte sich im Caravan und Camping Park „Peoples Park“ wohlfühlen. Der beliebte Campingplatz etblierte sich in den späten 1970ern und liegt direkt am Strand, gleich am Eingang zur Feriensiedlung am Ningaloo Marine Park. Egal ob du mit deinem feschen Wicked Camper Bus unterwegs bist, oder bloß ein kleines Zelt dabei hast, hier kannst du dich niederlassen. Der Peoples Park bietet außerdem Duschräume und Frischwasser für alle Camper und ist damit der einzige Campingplatz in Coral Bay der Trinkwasser für die Camper spendiert. Es gibt BBQ-Stände und abends sammeln sich des Öfteren diverse Urlauber um gemeinsam zu jammen, sodass ein bisschen Hippie-Nostalgie aufkommt. Außerdem gibt’s noch kleine Häuschen für ein bis zwei Personen zu mieten. Aus persönlicher Erfahrung kann ich den Peoples Park wärmstens empfehlen.

Wer in einer größeren Gruppe anreist, für den empfiehlt sich das Anmieten eines Ferienhauses. Hier finden bis zu zwölf Personen drin Platz, je nachdem für was für ein Haus man sich entscheidet. Achtung: für diejenigen, die über einen Ausflug während der Feiertage nachdenken, heißt es schnell handeln, beziehungsweise schnell buchen.

Wenn man sich erstmal für eine Unterbringung entschieden hat, dann kann der Spaß losgehen. Wer keine Lust hat im Koralleriff zu schnorcheln, kann Stattdessen die Dünen und Felsen rund um die Siedlung erkunden, auf Tauchtour gehen oder mit dem Glasbodenboot Wale beobachten. Marine-Aktivitäten gibt es hier zu Hauf. Alternativ kann man sich natürlich auch einfach mit einer Kühlbox an den Strand setzen und ein bisschen feiern. Und für alle die das Outdoor-Feeling brauchen, kann ich nur eine Nacht unter den Sternen empfehlen, eingekuschelt in den Schlafsack und versteckt in den Dünen vor dem Strand.

Solo – Coral Bays inoffizielles Maskottchen

Wer immer noch nicht überzeugt ist, den kann die Geschichte um Solo, Coral Bays niedlichstes Känguru bestimmt umstimmen. Als der Bauarbeiter Marty McClelland ein kleines Kängurubaby im Beutel seiner toten Mutter fand, die von einem Auto angefahren worden war, hätte er sich wohl nicht vorstellen können, ein paar Monate später einen neuen Kumpel zu haben mit dem er schwimmen gehen und Krabben fischen konnte.

Aber genau das ist es was McClelland passierte. Er nahm den drei Monate alten Solo – benannt nach seinem beklagenswerten Familienstand – mit zum Tierarzt wo er sich Rat darüber einholte wie man den Kleinen zu füttern habe. Zu diesem Zeitpunkt wog der kleine Solo bloß wenig mehr als ein Kilo.

Durch einen cleveren Einfall von Marty kam es, dass Solo trotz seiner toten Mama einen Beutel zum Flüchten bekommen sollte. Marty konstruierte einen künstlichen Beutel aus einem alten Wollpullover, den er sich um seine
Hüften band und Solo biss an. In kürzester Zeit waren die wenigen Langzeitbewohner von Coral daran gewöhnt, dass Marty immer mit seinem kleinen Freund vor dem Bauch unterwegs war, sogar in die Kneipe nahm er ihn mit. Nachts hängte er Beutel samt Inhalt an einen Haken und Solo schlief friedlich durch. Immer wenn Marty keine Zeit für Solo hatte, war Solo mit Marty’s Hund unterwegs, der für ihn eine Art großer Bruder wurde. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass Solo schnell den Glauben gewann ein Hund zu sein. Er schloss sich den beiden beim Krabbenfischen und sogar beim Schwimmen gehen an. Überall wo Marty und Hund waren, war auch Solo anzutreffen.

Einige Ansässige oben im Nordwesten halten sich Kängurus als Haustiere. Marty aber war nie daran interessiert Solo zu zähmen. Und so war es für ihn ein bittersüßer Moment als er eines Morgens merkte, dass Solo es ihm ziemlich einfach gemacht hatte loszulassen: er war in der Nacht nicht zurück nach Hause gekommen.

Solo hat allerdings trotzdem Ningaloo nie wirklich verlassen und mit etwas Glück kannst du ihn heute noch sehen, wenn du mit deinen Kumpels campen gehst. Anders als die meisten roten Kängurus ist er eher flauschig und dunkelgrau und ca. einen Meter groß. Frag einen der Anwohner um ein paar Tipps zu bekommen, wo man Solo am ehesten entdecken kann.

Also, pack deine Sachen, nimm ein paar Freunde mit und ab geht’s nach Coral Bay. Wenn du mit dem Auto hochfahren willst, dann rechne mit einer Fahrzeit von ca. 12 Stunden. Auf dem Weg lohnt sich aber ein Zwischenstopp in Monkey Mia (http://perth-australien.com/monkey-mia/) sodass du nicht zwangsläufig einen ganzen Tag hinterm Steuer verschwenden musst.